Digitale Mündigkeit (KI)

FRITIC hat mit dem juristischen Dienst der BKAD die aktuell gültigen Richtlinien über die Internetnutzung und den Gebrauch von Online-Plattformen an den Schulen in Bezug auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz überprüfen lassen und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese Richtlinien und die aktuell gültigen Gesetze die Nutzung von KI in den Freiburger Schulen ausreichend regeln.

Die Gesetze und Richtlinien im Kanton Freiburg sind technologieneutral formuliert und umfassen spezifische Bestimmungen, die sicherstellen, dass der Schutz der Daten und die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben gewährleistet werden.

KI - Was sagt das Gesetz?

 

SGF 411.0.1 - Gesetz über die obligatorische Schule (Schulgesetz, SchG)

Art. 43 Datenbanken oder Schülerdateien

1 Das Erstellen von Datenbanken oder Dateien über die Schülerinnen und Schüler ist nur erlaubt, wenn damit ihr schulischer Werdegang verfolgt werden kann, die Steuerung und Verwaltung des Schulsystems erleichtert werden, statistische Zwecke verfolgt werden oder wenn sie der Durchführung einer wissenschaftlichen Untersuchung dienen.

2 Der Staatsrat erlässt Bestimmungen über den Inhalt der Datenbanken und Dateien und regelt die Zugangsmodalitäten und die Datenübermittlung sowie die Archivierung oder Vernichtung der Daten.

Bedeutung für die Schulen

Prompts, die wir in eine KI eingeben, werden vom Anbieter der KI gespeichert. Wir haben keine Kontrolle darüber, wo, wie und wie lange diese Daten gespeichert werden oder wer darauf Zugriff hat. Wird eine KI benutzt, dürfen keine Personendaten verwendet werden und die Eingabe darf keine Rückschlüsse auf die betroffene Person zulassen.

 

SGF 17.1 - Gesetz über den Datenschutz (DSchG)

Art. 7 Zweckbindung

1 Personendaten dürfen nur für eine bestimmte und erkennbare Verwendung beschafft werden. Sie dürfen später nur zu diesem Zweck oder zu einem Zweck, der mit diesem nach Treu und Glauben vereinbar ist, bearbeitet werden.

Art. 8 Verhältnismässigkeit

1 Die Daten und die Art ihrer Bearbeitung müssen für den Zweck der Bearbeitung nötig, geeignet und nicht übertrieben sein.

2 Der Staatsrat erlässt Bestimmungen über den Inhalt der Datenbanken und Dateien und regelt die Zugangsmodalitäten und die Datenübermittlung sowie die Archivierung oder Vernichtung der Daten.

Bedeutung für die Schulen

Schulen dürfen personenbezogene Daten nur dann verwenden, wenn die Erfüllung ihrer Aufgabe dies voraussetzt. Ausserdem muss die Art der Verwendung für den entsprechenden Zweck erforderlich und geeignet sein. Eine KI ist nicht die geeignete Art Personendaten zu bearbeiten. Wird eine KI benutzt um eine Rückmeldung, Elternbrief, Arbeitsblatt, usw… zu erstellen, dürfen keine Personendaten verwendet werden und die Eingabe darf keine Rückschlüsse auf die betroffene Person zulassen.

 

SGF 17.1 - Gesetz über den Datenschutz (DSchG)

Art. 18 Auslagerung – Grundsätze

2 Die Daten müssen jederzeit auf dem Gebiet der Schweiz oder auf dem Gebiet eines Staates, der ein angemessenes Schutzniveau gewährleistet, bearbeitet werden.

Bedeutung für die Schulen

Wenn Informationen in ChatGPT oder eine andere KI-Website eingegeben werden, dann werden diese Daten auf Servern gespeichert. Diese Server befinden oftmals in Staaten, deren Schutzniveau nicht dem geforderten Schutzniveau gemäss Datenschutzgesetz entspricht. Bevor also eine KI im Unterricht genutzt werden darf, muss sie dahingehend überprüft werden.

 

Richtlinien über die Internetnutzung und den Gebrauch von Online-Plattformen an den Schulen der Direktionen für Bildung und kulturelle Angelegenheiten, Volkswirtschaft- und Berufsbildung sowie der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft

Art. 6 Nutzungspolitik

2 Nur die vom Staat bereitgestellten Plattformen dürfen verwendet werden, um die Daten von Schülerinnen und Schülern sowie des Schulpersonals zu bearbeiten.

Bedeutung für die Schulen

Wird eine andere als vom Staat bereitgestellte KI eingesetzt dürfen keine personenbezogenen Daten wie Adresse, Name, Geburtsdatum, … verwendet werden. Bevor Fotos, Videos oder Audiodateien als Prompt verwendet werden, sollten sie von Metadaten (Gerätedaten, Standortdaten, …) befreit werden.

 

Richtlinien über die Internetnutzung und den Gebrauch von Online-Plattformen an den Schulen der Direktionen für Bildung und kulturelle Angelegenheiten, Volkswirtschaft- und Berufsbildung sowie der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft

Art. 8 Konten-Nutzung

3 Bei den von der BKAD anerkannten Drittplattformen (Art. 16) ist es unter Einhaltung der Nutzungsbeschränkungen möglich, die Adresse des Kontos zur Identifizierung und zum Login zu verwenden. Für den Fall, dass die Anmeldung keine E-Mail-Adresse erfordert, wird die Anonymisierung des Profils verlangt.

Bedeutung für die Schulen

Nur diejenigen Plattformen, die auf der Liste der Drittplattformen aufgeführt sind, dürfen mit dem staatlichen Benutzerkonto (…@studentfr.ch / …@edufr.ch) verwendet werden.

 

Richtlinien für die Nutzung der Lösungen für die administrative und pädagogische Verwaltung der Schulen des Kantons Freiburg

Art. 9 Amtsgeheimnis und Wahrung der Vertraulichkeit

1 Die Nutzerin oder der Nutzer hat bei der Ausübung ihrer oder seiner Aufgaben und Tätigkeiten Zugang zu persönlichen, sensiblen oder vertraulichen Daten und Informationen im Sinne von Artikel 4 DschG, die nicht öffentlich zugänglich sind. Es ist ihr oder ihm untersagt, diese Daten zu verwenden oder an unbefugte Dritte weiterzugeben. Diese Verpflichtungen bleiben auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestehen.

Bedeutung für die Schulen

Die Weitergabe nicht öffentlicher Informationen an unbestimmte Dritte ist untersagt.

Urheberrecht

Bei den Urheberrechten von Werken, die mit Hilfe von KI produziert werden, muss unterschieden werden zwischen:

Werke, die vollständig von einem System künstlicher Intelligenz und ohne menschliches Zutun erzeugt werden.

In diesem Fall besitzen Werke keinen Urheberrechtsschutz. Solche Werke können frei kopiert und genutzt werden, ohne dass der Ersteller – in diesem Fall die KI oder deren Betreiber – Rechte daran hat. Das von der KI erzeugte Werk kann allerdings dann urheberrechtlich geschützt sein, wenn es erkennbar urheberrechtlich geschützte Inhalte aus anderen Werken übernimmt. Ausserdem ist es wichtig, die Nutzungsbedingungen oder AGB der genutzten KI zu beachten, da diese möglicherweise die kommerzielle Nutzung des Outputs einschränken.

Werke, die von Menschen geschaffen wurden, die während des kreativen Prozesses auf Werkzeuge der künstlichen Intelligenz zurückgreifen.

In diesem Fall greifen die Urheberinnen und Urheber in den Herstellungsprozess ein und verleihen dem Ergebnis dadurch einen individuellen Charakter. Es handelt sich also um Werke, die von Menschen mithilfe von KI-Systemen, -Werkzeugen oder -Techniken geschaffen wurden. In diesem Fall wird die KI wie ein Werkzeug betrachtet, ähnlich wie ein Pinsel in den Händen eines Künstlers und das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Wegweiser beim Einsatz von KI

Bei der Verwendung von generativer KI ist es wichtig, vor, während und nach dem Einsatz einige Empfehlungen zu beachten.

Vor dem Einsatz denken Sie an:

  • Vor dem Einsatz von generativer KI im Unterricht muss eine Sensibilisierung mit den Schülerinnen und Schülern stattgefunden haben
  • Sich persönlich mit dem Thema KI auseinandersetzen und selbst verschiedene generative KI’s ausprobieren
  • Die Plattform befindet sich auf der Liste der Drittplattformen des Kantons FR oder respektiert dessen Vorgaben für den Gebrauch
  • Die Ziele der Nutzung festlegen
  • Klären, für was das Tool eingesetzt wird und was aus eigenem Antrieb geleistet wird
  • Wie setze ich das Tool ein: Als Erleichterung, Unterstützung, Hilfe, Tutorin oder Tutor, Inspirationsquelle, ...

Während dem Einsatz denken Sie an:

  • Den von der KI erzeugten Inhalt kritisch hinterfragen
  • Die Ergebnisse mit anderen Informationsquellen vergleichen
  • Resultate der generativen KI in eigene Worte fassen, Style anpassen, persönliche Note verpassen
  • Sich vor möglichen Verzerrungen der KI in Acht nehmen (Technische Definitionen und Verzerrungen)
  • Bewusstsein dafür schaffen, dass generative KI mit Daten trainiert wurde, die Vorurteile enthalten und widerspiegeln können (Alter, Geschlecht, Herkunft, ...)

Nach dem Einsatz denken Sie an:

  • Überprüfen Sie Plagiat und Urheberrechte  Ihrer verwendeten generativen KI
  • Nachbesprechung der Umsetzung/Einsatz mit den Schülerinnen und Schüler
  • Reflexion der Umsetzung/Einsatz
  • Für den Inhalt der KI verantwortlich sein, vor allem bei Publikationen

Weiterführende Inhalte

Konkrete Szenarien

Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz moderner Technologien beeinflussen zunehmend den Bildungsbereich. In diesem Zusammenhang gewinnt die künstliche Intelligenz immer mehr an Bedeutung. Seitdem Ende 2022 die Tools von generativer KI, die anfangs hauptsächlich durch ChatGPT bekannt wurden, ins Internet gelangten, stellen sich entscheidende Fragen für das Bildungswesen. Der Einsatz von KI als Werkzeug wird den Unterricht wahrscheinlich verändern, ähnlich wie es bei anderen Werkzeugen der Fall war. Dadurch wird sich auch die Rolle der Lehrperson weiterentwickeln.

Anbei vier Szenarien, die den Einsatz von KI im Unterricht und die damit verbundenen Veränderungen veranschaulichen.

Szenario 1: Präsentation und Vortrag

Wie kann generative KI in den Erstellungsprozess von Präsentationen oder Vorträgen einfliessen?

Ob es einem gefällt oder nicht, generative KI wird sich durchsetzen. Daher wird die Rolle der Lehrpersonen bei der Begleitung der Schülerinnen und Schüler noch entscheidender werden. Bisher konnten die Informationen, welche sie für ihre Arbeit benötigten, online finden. Dabei mussten sie diese noch zusammenhängend organisieren. Es ist wichtig und Teil des Lehrplans, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man richtig, gezielt und effizient recherchiert. Nun kann ChatGPT diese Aufgabe je nach Bedarf unterschiedlich ausführlich erfüllen. Lehrpersonen sind nicht mehr die einzigen Wissensträgerinnen und Wissensträger. Sie werden bei der Suche von Schülerinnen und Schüler nach Wissen zu Beraterinnen und Berater. Zudem werden sie in die Rolle schlüpfen, das Wissen mit den Schülerinnen und Schülern zu hinterfragen, sie dazu ermutigen, über die gegebenen Antworten hinauszugehen und Verständnis sowie Zusammenhänge zu entwickeln.

Anwendungsbeispiele der generativen KI bei Präsentationen und Vorträgen:

  • Ideenfindung: Helfen beim Brainstorming, Mind Mapping, Zielgruppenanalyse durchführen, relevante Themen, aktuelle Trends aufzeigen, Themen vorschlagen
  • Strukturierung: Hilfe bei der Strukturierung oder bei der Entwicklung einer logischen Struktur, damit der Inhalt klar präsentiert werden kann (Einleitung, Hauptteil, Schluss).
  • Formulierung: Hilfe beim Formulieren von Sätzen, passenden Ausdrücken, Synonymen, etc.
  • Visualisierung: Vorschläge für geeignete Grafiken, Diagramme oder Präsentationsfolien machen.
  • Feedback: Feedback zum Inhalt, Argumentation, Klarheit, sprachlichem Ausdruck, Formulierungen, ....
  • Fragen und Antworten: KI-Tools können dabei helfen, sich auf mögliche Fragen aus dem Publikum vorzubereiten, was wiederum hilft, souverän zu reagieren.

Positiv - Chancen

  • Kreativität: In einer Präsentation oder einem Vortrag erscheinen oftmals die gleichen Illustrationen, was die Arbeiten homogen macht. Die Verwendung von Illustrationen durch generative KI ermöglicht es, die Gedanken der Schülerinnen und Schüler genauer zu veranschaulichen.
  • Hilfe - Syndrom der weissen Seite: Wer hat nicht schon einmal eine Schreibblockade gehabt, wenn mit einem Vortrag oder einer Präsentation begonnen wurde? Die Befragung von generativen KI-Tools hilft, Ideen und Lösungsansätze zu finden.
  • Zeitersparnis: Wenn das Erlernen einer Recherche nicht an erster Stelle stehen soll, ermöglicht die generative KI einen schnelleren Zugriff auf Informationen.

Negativ - Risiken

  •  Verbreiten falscher Informationen und Konzepte: Aufgrund ihrer Konstruktion können generative KI’s falsche Sätze erzeugen. Diese können faktischer, aber auch konzeptioneller Art sein. Daher ist es wichtig, dass Nutzerinnen und Nutzer die gegebenen Antworten nicht als absolute Wahrheit ansehen. Eine kritische Betrachtung der erhaltenen Informationen ist zwingend notwendig.
  • Auf die Grenze der angeblichen Expertise stossen: Diese Fehler sind für ein ungeübtes Auge nicht leicht zu erkennen. Die generative KI drückt sich auf eine ziemlich überzeugende und neutrale Art und Weise aus, was ein gewisses Vertrauen schafft. Mit anderen Worten: Wenn ein neues Thema von einer Schülerin oder einem Schüler gelernt wird, kann es schwierig sein, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. Es besteht also das Risiko, dass das Lernen mit generativer KI problematisch sein kann, weil fehlerhaftes Wissen erworben wird.
  • Intellektuelle “Faulheit”: Die Schülerin oder der Schüler könnte sich zu sehr auf dieses Werkzeug verlassen, was das Risiko eines Mangels an persönlicher Kreativität birgt. Es ist daher wichtig, die KI als Unterstützungs- oder Erweiterungswerkzeug zu nutzen und nicht als Ersatz für eigenes Denken und Arbeiten.

Richtlinien für die Verwendung von Plattformen
Die Nutzung verschiedener Plattformen mit generativer KI unterliegt gewissen Richtlinien. Es wird dringend empfohlen, Plattformen zu nutzen, die dem Datenschutz entsprechen oder ohne Login zugänglich sind und keine Werbung enthalten. In der Liste der Plattformen gibt es mehrere analysierte KI-Plattformen.

Szenario 2: Unterrichtsvorbereitung, Bewertung und Kommunikation

Wie kann die generative KI bei der Erstellung von Unterrichtsmaterialien, Bewertungen und Kommunikationen eingesetzt werden?

Die Erstellung von Unterrichtsmaterialien und Kommunikationsaufgaben ist oft energieintensiv und zeitraubend. Generative KI’s können bei der Erstellung helfen, aber nur, wenn einige wichtige Punkte beachtet werden, die im Folgenden aufgeführt sind.

Anwendungsbeispiele der generativen KI bei der Unterrichtsvorbereitung und Kommunikation:   

  • Erstellung von Unterrichtsmaterialien:
    • Mithilfe von generativen KI’s Präsentationen, Arbeitsblätter und Unterrichtsnotizen erstellen, die auf bestimmten Themen basieren
    • Geeignete Lernaktivitäten oder Ideen vorschlagen oder direkt Unterrichtsideen generieren lassen
    • Unterrichtsmaterial in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erstellen lassen.
    • Sich eine Lektion vorschlagen lassen
  • Generierung von Inhalt:
    • Automatisch Quizfragen, Leistungsnachweise und Wiederholungsübungen generieren, die auf verschiedene Schwierigkeitsgrade zugeschnitten sind
    • Fragen und Antworten auf bereits erstelltem Inhalt/Arbeitsblätter generieren
    • Lernziele formulieren
    • Bezüge zum Lehrplan herstellen
  • Kommunkation: Briefe, Mitteilungen, E-Mails, ... verfassen lassen.
  • Ideen generieren: Brainstorming für Veranstaltungen, Ausflüge, Lager, ...

Positiv - Chancen

  • Personalisierung von Inhalten: Mithilfe von generativer KI ist es möglich, Unterrichtsmaterialien zu erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind, sodass der Unterricht auf das Niveau und die Lernpräferenz der einzelnen Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden kann.
  • Zeit sparen: Generative KI kann zeitraubende, sich wiederholende Aufgaben wie das Erstellen von Unterrichtsmaterialien oder das Generieren von Fragen für Beurteilungen automatisieren und so den Lehrpersonen mehr Zeit verschaffen, die sie für den Unterricht und die Betreuung der Schülerinnen und Schüler verwenden können.

Negativ – Risiken

  • Kosten und Zugänglichkeit von KI-gestützten Anwendungen: Fortgeschrittene generative KI’s können teuer sein und sind nicht immer für alle Schulen, Lehrpersonen oder Schülerinnen und Schüler zugänglich, was zu Ungleichheiten beim Zugang zu Bildungsressourcen führen kann.
  • Bias/Verzerrungen in den Algorithmen: Generative KI’s können Verzerrungen reproduzieren oder verstärken, die in den Daten vorhanden sind, mit denen sie trainiert wurden. Dies kann zu fehlerhaften Unterrichtsmaterialien führen.

Richtlinien für die Verwendung von Plattformen
Die Nutzung verschiedener Plattformen mit generativer KI unterliegt gewissen Richtlinien. Es wird dringend empfohlen, Plattformen zu nutzen, die dem Datenschutz entsprechen oder ohne Login zugänglich sind und keine Werbung enthalten. In der Liste der Plattformen gibt es mehrere analysierte KI-Plattformen.

Szenario 3: Aufsatz

Wie kann generative KI in den Erstellungsprozess von Aufsätzen einfliessen?

In der heutigen digitalen Welt hat KI einen grossen Einfluss auf viele Bereiche des Lebens. Eine spannende Entwicklung ist die generative KI, die Texte erstellen kann, die fast wie von Menschen geschrieben wirken. Einige haben ChatGPT bereits fürs Schreiben von kreativen Geschichten genutzt. Aber wie nützlich ist dieses Tool speziell für das Schreiben von Aufsätzen? Obwohl ChatGPT in vielen Bereichen getestet wurde, muss sein Nutzen für das Verfassen von Aufsätzen noch weiter untersucht werden.

Anwendungsbeispiele der generativen KI bei Aufsätzen:

  • Themen finden: Ideen und Vorschläge zu möglichen Themen geben lassen
  • Recherche und Informationsbeschaffung: Bereitstellung von relevanten Informationen, Studien, Statistiken und Literatur zur Geschichte
  • Strukturierung und Gliederung: Hilfe bei der Erstellung eines klaren und logischen Aufbaus
  • Formulierung der Einleitung und des Schlusses: Hilfe bei der Formulierung von starken Einleitungs- und Schlussabschnitten, die das Interesse der Zuhörer wecken und die Hauptargumente zusammenfassen.
  • Überprüfung und Verbesserung: Feedback zum Aufsatz einfordern, sich sprachliche und stilistische Verbesserungen vorschlagen lassen und helfen, Unklarheiten oder Schwächen im roten Faden zu beseitigen
  • Lesen und Korrigieren: Hervorhebung von Grammatik und Rechtschreibfehlern
  • Zitieren: Hilfe bei der Auswahl des richtigen Zitieren und der korrekten Quellenangaben

Positiv - Chancen

  • Sofortiges Feedback: KI-Tools können sofortiges Feedback zu Grammatik, Rechtschreibung, Syntax und Stil geben und so den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre Fehler in Echtzeit zu korrigieren und Sprachkenntnisse schneller zu erlernen. Um den Lerneffekt noch ein wenig zu steigern, kann man die KI auch anweisen, Fehler zu melden, aber nicht direkt zu korrigieren.
  • Verringerung der Schreibangst: Für manche Schülerinnen und Schüler kann das Schreiben einschüchternd sein. Generative KI kann diese Angst verringern, indem sie diskrete, nicht wertende Hilfe bietet. Beispielsweise können Schülerinnen und Schüler Hilfe bei der Ideenfindung, bei der Rechtschreibung oder der Satzstruktur erhalten. Dies ermutigt sie, in einer sicheren Umgebung mehr zu experimentieren.

Negativ – Risiken

  •  Unpersönliche Schreibweise - Vereinheitlichung: Das Schreiben ist oft eine Möglichkeit, persönliche Gedanken und kreative Ideen auszudrücken, was durch menschliches Verständnis und Interpretation bereichert wird. Generativer KI fehlt möglicherweise die Fähigkeit, emotionale Nuancen oder den gewünschten Tonfall vollständig zu erfassen.
  • Abhängigkeit: Die häufige Verwendung von generativer KI zur Fehlerkorrektur kann zu einer übermässigen Abhängigkeit führen, bei der sich die Schülerinnen und Schüler zu sehr auf die Technologie verlassen und nicht ihre eigenen Schreib- und Überarbeitungsfähigkeiten entwickeln.

Richtlinien für die Verwendung von Plattformen
Die Nutzung verschiedener Plattformen mit generativer KI unterliegt gewissen Richtlinien. Es wird dringend empfohlen, Plattformen zu nutzen, die dem Datenschutz entsprechen oder ohne Login zugänglich sind und keine Werbung enthalten. In der Liste der Plattformen gibt es mehrere analysierte KI-Plattformen.

Szenario 4: Korrektur und Bewertung

Wie kann die generative KI bei der Korrektur und Bewertung von Arbeiten, Texten und Hausaufgaben eingesetzt werden?

Die Korrektur- und Administartionssaufgaben werden immer umfangreicher. Die generative KI kann bei der Korrektur und Bewertung von Arbeiten, Texten und Hausaufgaben eingesetzt werden, indem sie hilft, zum Beispiel Fehler schneller und genauer zu identifizieren, personalisierte Rückmeldungen zu geben, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler eingehen, etc. Dadurch können Lehrpersonen entlastet werden, indem sie mehr Zeit für pädagogische Aufgaben und individuelle Förderung der Schülerinnen und Schülern gewinnen.

Anwendungsbeispiele der generativen KI bei der Korrektur und Bewertung:

  • Bewertung: Aufgaben und schriftliche Produktionen bewerten und ein Feedback formulieren lassen. Kriterienraster erstellen lassen
  • Fehleridentifikation: Hilfe bei der Identifizierung von inhaltlichen, grammatikalischen, orthografischen und anderen Fehlern in Arbeiten und Vorschläge zur Korrektur
  • Argumentationsanalyse: Überprüfen der Arbeiten auf Klarheit und Logik der Argumente und der Struktur und Feedback zur Verbesserung der Argumentation geben lassen
  • Feedback formulieren: Konstruktives Feedback generieren lassen, so dass die Schülerinnen und Schülern ihre Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und gezielt an ihren Kompetenzen weiterarbeiten können
  • Ressourcenempfehlungen: Empfehlung zusätzlicher Ressourcen oder Materialien, die den Schülerinnen und Schülern helfen können, ihre Schwächen in bestimmten Bereichen zu trainieren. Oder Material direkt produzieren lassen.
  • Plagiatsprüfung: Hilfe bei der Erkennung von Anzeichen für Plagiate.

Positiv - Chancen

  • Zeit sparen: Durch die Automatisierung der Korrektur kann Zeit gewonnen werden. So kann mehr Energie in die Zeit für den Unterricht und die Betreuung der Schülerinnen und Schüler investiert werden.
  • Objektivität : Generative KIs können Arbeiten ohne emotionale Voreingenommenheit oder persönlichen Vorurteilen korrigieren. Die Bewertungen sind somit fairer und einheitlicher.
  • Analyse der Daten: KI-Systeme können die Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Zeitverlauf analysieren und so den Lehrkräften helfen, Trends zu erkennen und ihren Unterricht entsprechend anzupassen.

Negativ – Risiken

  • Verlust des menschlichen Charakters: Der übermässige Einsatz von KI für die Bewertung kann die menschliche Interaktion im Bildungsprozess reduzieren, die für die soziale und emotionale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler entscheidend ist. Daher ist es zwingend erforderlich, dass KI nur unterstützend eingesetzt wird und nicht die persönliche Beziehung für Bewertungen, Feedback, Korrekturen usw. ersetzt. Generative KI’s können Verzerrungen reproduzieren oder verstärken, die in den Daten vorhanden sind, mit denen sie trainiert wurden. Dies kann zu fehlerhaften Bewertungen führen, die nicht fair sind oder Stereotypen widerspiegeln. Bei Bewertungen ist es unumgänglich, dass die Lehrperson die Resultate der generativen KI kritisch betrachtet und ihren persönlichen «Touch» einfliessen lässt. 
  • Mangelndes Verständnis: Generative KI’s sind zwar leistungsstark, aber es kann ihnen an Kontextverständnis fehlen, um all die feinen Unterschiede und Nuancen der Antworten zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Insbesondere in Fächern, die eine komplexe menschliche Interpretation erfordern.
  • Technologische Abhängigkeit: Eine Abhängigkeit von generativer KI könnte dazu führen, dass die Beurteilungskompetenzen der Lehrpersonen selbst, die für eine differenzierte, persönliche, menschliche Beurteilung entscheidend sind, abnehmen.

Richtlinien für die Verwendung von Plattformen
Die Nutzung verschiedener Plattformen mit generativer KI unterliegt gewissen Richtlinien. Es wird dringend empfohlen, Plattformen zu nutzen, die dem Datenschutz entsprechen oder ohne Login zugänglich sind und keine Werbung enthalten. In der Liste der Plattformen gibt es mehrere analysierte KI-Plattformen.